Was schichtet man in ein Hochbeet?

Vielleicht machen Sie sich gerade Gedanken über ein Hochbeet. Schließlich wird es draußen wieder schöner, wärmer und grüner.

Was läge da näher als sich um den Garten zu kümmern. Sollten Sie daran denken, ein Hochbeet anzulegen, ist eine der schwierigsten Fragen: Was schichtet man in ein Hochbeet?

Schauen Sie sich mein gebautes Hochbeet hier rechts an. Genau diese Frage habe ich mir nämlich auch gestellt.

Da ich mittlerweile viele Hochbeete nach unterschiedlichen Möglichkeiten angelegt habe, möchte ich Ihnen hier die beiden Variante vorstellen, Tipps geben und am Ende meine Erfahrung mit Ihnen teilen.

Also los geht’s! Ich möchte Sie nicht langweilen, schließlich möchten Sie bestimmt schnell raus in den Garten und Ihr Hochbeet anlegen.

Variante 1: Schichtsystem

Klassischerweise wird ein Hochbeet in verschiedenen Schichten angelegt. Die Idee dahinter ist, dass unterschiedlichstes organisches Material verwendet wird, welches langsam verrottet und das Hochbeet so gleichmäßig und über langen Zeitraum düngt.

Außerdem entsteht beim Verrottungsprozess Wärme, welcher gerade im Frühjahr und Herbst für ein besseres Pflanzenwachstum sorgt. Diese Verrottungswärme sorgt auch dafür, dass man in einem solchen Hochbeet im Frühjahr deutlich früher mit der Bepflanzung beginnen kann.

Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die unterschiedlichen Materialien eine natürliche Drainage entsteht, welche dafür sorgt, dass Wasser schnell abfließt und sich keine Staunässe bildet. Gleichzeitig wird darin Feuchtigkeit aber auch gut gespeichert.

Im Grunde kann dafür alles aus dem Garten verwendet werden, was verrottet. Und prinzipiell werden die Materialien von unten nach oben immer feiner.

Hier ein beispielhafter Aufbau von unten nach oben:

Äste, Zweige oder Holzhäcksel, Hecken- oder Strauchschnitt

Dünnere Äste, Laub oder Rasenschnitt

Kompost und Mist

Hochwertige, humusreiche Gartenerde und reifer Kompost

Verwenden Sie hier einfach, was Sie zur Hand haben und schichten Sie einfach von unten grob nach oben fein. Je mehr Material Sie für eine Schicht haben, desto mehr verwenden Sie einfach. Meiner Erfahrung nach ist das nämlich ganz egal. Allein die oberste Erdschicht sollte ca. 30 Zentimeter dick sein, damit die Pflanzen gut wurzeln können.

Achtung: Durch den Verrottungsprozess sackt das Hochbeet über die Jahre immer weiter zusammen. Eine genauere Erklärung dazu finden Sie HIER. Sie müssen also jeden Frühjahr ein wenig Gartenerde oder Kompost nachfüllen, damit genügend Erde vorhanden ist und es sich rückenschonend und einfach im Hochbeet arbeiten lässt.

Nach sechs bis acht Jahren ist im Hochbeet alles kompostiert und es müsste für den gleichen Effekt wieder neu angelegt werden. Den so entstandenen Humus können Sie wunderbar in Ihrem Garten verwenden.

Variante 2: Erde

Die zweite, einfachere Variante ist, das Hochbeet einfach komplett mit Erde zu befüllen und auf die verschiedenen Schichten zu verzichten.

Gerade bei sehr hohen, großen Beeten ist dafür viel Material nötig. Möglich ist es z.B. auch, weiter unten durch Steine etc. das Erdvolumen zu verkleinern.

Das geht schneller, man braucht nicht so viel Material und das Hochbeet sackt über die Jahre nicht so sehr in sich zusammen. Wer ausreichend düngt bzw. mulcht, sorgt auch so für eine gute Nährstoffversorgung der Pflanzen.

Meine Meinung

Bei meinen Beeten habe ich schon beide Varianten versucht und beide Hochbeete liefern auch noch nach Jahren sehr gute Erträge.

So gebe ich bei beiden Beeten im Frühjahr eine Schicht Kompost oder Pflanzenerde auf, um den Schwund auszugleichen. Damit gelangen in beide Beete Nährstoffe und durch meine Düngung mit Grasschnitt, Hornspäne etc. wachsen die Pflanzen auch noch nach vielen Jahren gut.

Ich kann allerdings bestätigen, dass das Gemüse im Frühjahr im Schicht-Hochbeet schneller und auch im Herbst länger wächst. Dies ist sicher, der „Abwärme“ des Verrottungsprozesses geschuldet.

Deshalb ist meine Meinung: Sollten sie sowieso Grünschnitt (welcher Art auch immer haben) bringen Sie diesen unten in das Beet ein. Er kostet Sie nichts, verringert das Volumen an Erde (die Sie möglicherweise kaufen müssen) und hat die beschriebenen positiven Nebeneffekte. Sollten Sie die Materialien für die Schichtung nicht zur Verfügung haben, würde ich mir allerdings auch keinen großen Stress und viele Gedanken machen und das Hochbeet komplett mit Erde befüllen.